Grün durchs Internet surfen

Der Drang immer online zu sein wächst, und mit ihm der Stromverbrauch: In Deutschland verbrauchten 2008 alle Server zusammen für Betrieb und Kühlung so viel Energie, wie vier mittelgroße Kohlekraftwerke erzeugen: 10 Milliarden Kilowattstunden! Ob Suchanfrage oder Internet-Auktion, auch das Surfen durch die digitale Datenwelt trägt zum Klimawandel bei. Wer die „Energiesparlampe“ googelt, der verbraucht so viel Strom, wie eine eben solche 4-Watt-Lampe in einer Stunde benötigt. Und wer eine virtuelle Identität im Computerspiel Second Life anlegt, kann einen Single-Haushalt ein Jahr lang mit Energie versorgen: 1700 Kilowattstunden werden hierfür benötigt. Auch ein Blick auf Router und Co. lohnt sich: Die ständig am Netz hängenden Geräte erreichen mitunter den Strombedarf eines modernen Kühlschranks. Was tun?

Von Ökostrom hat schon jeder etwas gehört. Ökologische Internetanbieter gibt es vielerorts in Deutschland ebenfalls. Diese decken den Energiebedarf ihrer Rechenzentren mit Ökostrom ab und/oder kompensieren die Treibhausgasemissionen der Dienstleistungen. Achten Sie dabei auf die Label für Ökostrom (Grüner Strom Label, ok-Power) Wer denkt, dass ein ökologischer Internetanschlusssehr teuer ist, der täuscht sich, natürlich ist dieser Anbieter nicht der günstigste, liegt mit seinem Tarif  im Mittelfeld der Provider.

Präzise suchen: Je genauer Suchbegriffe in Suchmaschinen angegeben werden, desto höher ist die Trefferquote. Wer die Trefferliste prüft und nur ausgewählte Seiten öffnet, spart Zeit und Energie.

Stromverbrauch reduzieren: Trennen Sie den Computer nach Gebrauch komplett vom Netz, da Computer in der Regel auch im ausgeschalteten Zustand Strom verbrauchen (Stand-by). Dies erfolgt am einfachsten über eine abschaltbare Steckdosenleiste. Wenn Sie nicht über den Router telefonieren: Schalten Sie auch diesen zum Beispiel mittels Steckerleiste nach Gebrauch aus.

Leistungsstarke DSL-Verbindungen mit hoher Datenübertragungsrate sparen Zeit, wenn häufig große Datenmengen abgerufen oder multimediale Anwendungen aus dem Web genutzt werden.

Wer E-Mails ausdruckt oder Musik auf CD brennt, macht den ökologischen Vorteil der digitalen Datenübertragung zunichte. Mit Papier geizen und klug archivieren lautet die Devise.

Eine Zeitschaltuhr kann ohne Komfortverlust stundenweise den Router vom Netz (von der Stromversorgung/ Steckdose) trennen, z.B. nachts oder wenn niemand zu Hause ist: Dafür soll die Zeitschaltuhr zwischen der Stromversorgung – Steckdose – und dem Router für ein bestimmtes Zeitfenster angebracht werden.

Weitere Informationen über Energienutzung, Wärmeschutz oder Fördermöglichkeiten gibt es bei den KliBA-Energieberatern. Herr Hermann Franken ist regelmäßig in der Weinheim Galerie, Dürrestraße 2, 2. OG, Zimmer 246, vor Ort – natürlich kostenlos und unverbindlich.