Verkehrswende im Schneckentempo

Runder Tisch Energie begrüßt städtische Verkehrsplanung

Noch in den 1960er Jahren gab es in Weinheim Pläne, aus dem Birkenauer Tal heraus eine Hochstraße auf Stelzen bis zur Autobahn zu bauen. Außerdem wollte man von der Weststadt eine direkte Verbindung ins Gorxheimer Tal schaffen.

Die Zeiten haben sich erfreulicherweise geändert, und heute geht es nicht mehr um eine möglichst autofreundliche Verkehrsplanung, sondern darum, sichere und bequeme Mobilität für alle Verkehrsteilnehmer – auch und besonders für diejenigen ohne Auto – anzubieten. Stefan Fischer vom Weinheimer Stadtplanungsamt hielt dazu einen aufschlussreichen Vortrag beim Runden Tisch Energie. „Die Stadt der kurzen Wege“ ist ein Motto für ihn und seine Arbeit. Geschäfte, Dienstleister und Ämter in der Nähe der Wohnhäuser anzusiedeln, macht Autofahrten im Stadtgebiet überflüssig. Ein neues Busangebot, das bisher nicht bediente Stadtquartiere einbezieht, lädt dazu ein, das Auto stehen zu lassen. Mehr abmarkierte Fahrradwege sollen zum Umsteigen von vier auf zwei Räder bewegen. Das sind nur einige Maßnahmen, die in Weinheim dazu führen sollen, dass weniger mit dem eigenen Pkw gefahren wird. Am Ende würde das zu weniger Ausstoß schädlicher Treibhausgase führen, zu weniger Verkehrslärm und zu mehr Sicherheit auf den Straßen.

Das Publikum war sich mit Fischer aber einig, dass bis dahin noch ein weiter Weg zu gehen ist, weil die „Verkehrswende“ zunächst in den Köpfen der Menschen vollzogen werden muss. Es wird noch viel Überzeugungsarbeit nötig sein, damit die guten Angebote der Stadt auch entsprechend angenommen werden. Der Runde Tisch Energie will als ehrenamtliche Initiative dazu beitragen, die Verkehrswende voran zu bringen. Ein kleiner Schritt dazu ist die Teilnahme an einem Fahrtraining zum Spritsparen, das der Runde Tisch demnächst organisieren will. Mehr dazu und zu anderen Energiethemen gibt es laufend auf der Homepage des Runden Tisch Energie www.rte-weinheim.de