Behagliches Wohnen durch Wärmeschutz

Da jeder Mensch ein anderes Empfinden hat, gibt es eigentlich keine festen Werte für die Behaglichkeit. Wesentliche Bedingungen für ein behagliches Wohnklima sind relative Luftfeuchtigkeit, Raumtemperatur und Zugerscheinungen. Im Idealfall liegt die relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 %. Thermische Behaglichkeit und ein Raumklima zum Wohlfühlen werden erreicht, wenn der menschliche Körper im Sommer weder ins Schwitzen noch im Winter ins Frieren gerät. Unter anderem spielen die Kleidung, die Tätigkeit und die körperliche Verfassung sowie Raumluftfeuchte und Luftgeschwindigkeit eine entscheidende Rolle.

Was weniger bekannt ist, dass das subjektive Wärmeempfinden des Menschen zur Hälfte von der Raumtemperatur, zur anderen Hälfte von der Oberflächentemperatur der ihn umgebenden Flächen bestimmt wird. Diesen Effekt kennen wir, wenn wir im Winter in der Sonne sitzen. Kalte Oberflächen wie schlecht gedämmte Außenwände oder alte Fenster, werden daher als unbehaglich empfunden. Warme Oberflächen (Kachelofeneffekt) bewirken das Gegenteil, der Körper empfindet den Innenraum wärmer, als es das Thermometer anzeigt.

Ohne Verlust an thermischer Behaglichkeit lassen sich Raumlufttemperaturen senken, wenn die inneren Oberflächentemperaturen der raumumschließenden Flächen entsprechend angehoben werden. Voraussetzung hierfür ist ein verbesserter Wärmeschutz der Außenwände und Fensterflächen.

Wenn man bedenkt, dass bei einem Mittel der Außenlufttemperaturen im vergangenen Herbst, Winter und Frühling von etwa 8,5 °C (Angaben des Wetterkontors für die Wetterstation Mannheim), durch die Senkung der Raumlufttemperatur um 1°C während der Heizperiode bereits bis 6 % Heizenergie und damit Heizkosten gespart werden können, erhält der Wärmeschutz von Außenwänden durch verbesserte Wärmedämmung eine zusätzliche Bedeutung: Dadurch wird nicht nur Heizenergie gespart und der Wärmeverlust durch die Außenwände verringert. Wegen raumseitig erhöhter Oberflächentemperaturen der Außenwände können die Raumlufttemperaturen ohne Verlust an Behaglichkeit abgesenkt werden.

Die niedrigen Oberflächentemperaturen sind sehr oft die Ursache für einen eventuellen Feuchtigkeitsniederschlag (Tauwasserbildung) und die damit verbundene Schimmelbildung an den Wänden. Diese Erscheinungen treten vornehmlich in den Ecken, aber auch hinter Möbeln auf, da dort die Oberflächentemperatur besonders niedrig ist und dort kaum eine Luftzirkulation stattfindet. Mit einer fachmännisch angebrachten, richtig dimensionierten Wärmedämmung passiert das nicht.