“Fenster und Lüftungstechnik zur Vermeidung von Schimmelbildung”
In den Räumen der AWO Weinheim fand, im Rahmen der Ausstellung von Baden Württemberg „Energieeffizienz in Haushalten“, in Zusammenarbeit mit dem Runden Tisch Energie und dem Energieteam der Stadt Weinheim, ein Vortrag zum oben genannten Thema statt.
Der Vortrag von Herrn Jürgen Simon zum Thema Fenster und Lüftungstechnik war ausgesprochen spannend, da so ziemlich alle Fehler, die man in diesem Bereich machen kann, ausführlich beschrieben wurden. Als Gutachter und sachverständiger Glasermeister muss er sich intensiv mit den Gegebenheit in den Wohnungen befassen, auch mit den Bau- und Sanierungsmängeln. Seine Aussage, es gibt Wohnungen wo man Schimmel fast nicht vermeiden kann, lässt einen aufhorchen. Mängel und Schimmel gibt es jedoch in zahlreichen Wohnungen, auf Grund von falschem Lüftungsverhalten oder unsachgemäßer Sanierung in alten Gebäuden.
Was folgt ?
In einigen Fällen sind die Wohnungen auf Grund von umfassenden Schimmel oder beschränkten Lüftungsmöglichkeiten nicht mehr bewohnbar. Die Sanierung muss bei substanziellen Schäden, z.B. bei großflächiger Schimmelbildung, von erfahrenen Handwerksbetrieben vorgenommen werden.
Erkenntnisse zum Lüftungsverhalten !
Sehr wichtig ist, dass die Raumtemperatur und die Luftfeuchtigkeit sich in der Wohnung in einem festen Rahmen bewegt. Die Raumtemperatur sollte, auch im Schlafzimmer, nicht unter 17 Grad sinken und die Luftfeuchtigkeit möglichst unter 65 % bleiben. Um den Überblick zu bewahren empfiehlt sich in fast jedem Zimmer ein kombiniertes Thermo-, Hygrometer aufzustellen.
Dann sieht man sehr schnell ob gelüftet oder mehr geheizt werden sollte. In älteren Häusern darf man die Lüftung nicht behindern, z.B. durch lange Vorhänge vor den Heizkörperventilen oder Schränke an den Außenwänden. Fällt die Temperatur in Wohnräumen an der Wand unter 14 Grad , ist mit Feuchtigkeit zu rechnen, die Voraussetzung für Schimmelbildung.
Wohnungsbaugesellschaften haben diese Thematik erkannt. Sie haben Lösungen entwickelt die auf Feuchtigkeit in den vermieteten Wohneinheiten reagieren und für trockene Luft sorgen. Entweder durch Lüftungssysteme oder durch Lüftungsschlitze in den Fenstern, die eine Zwangsentlüftung integriert haben.
Neue Fenster und eine moderne Heizung sind somit keine Garantie für gesundes Wohnen. Sachgemäßes Verhalten ist in älteren und jüngeren Gebäuden die Voraussetzung zur Vermeidung von Schimmelbildung. Dazu gibt es im Internet sehr viele und gute Informationen. Bei Fragen zur Umsetzung sowie den persönlichen Bedürfnissern sollte immer ein Fachbetrieb hinzugezogen werden.
Alle Fragen der Zuhörer konnten sachgerecht und verständlich beantwortet werden. Die Organisatoren der Veranstaltung, zusammen mit der AWO und dem Energie Team der Stadt Weinheim, bedankten sich abschließend bei dem Referenten für die interessante Präsentation.